Situation und Maßnahmen innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung Köln im Kontext der Corona Pandemie
Die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) Köln hat in der vergangenen Woche Maßnahmen ergriffen und damit auf die aktuelle Situation im Kontext der Corona-Pandemie reagiert.
Aktuell leben 452 Personen in der Einrichtung. Die Bewohner wurden in vier Kohorten eingeteilt (blau, gelb, grün und rot). Mithilfe der Kohorten sollen die Bewohner - gemessen an den vorliegenden Bedingungen - räumlich voneinander zu getrennt werden. Ziel ist es eine mögliche Ausbreitung einer Infektion einzudämmen und den Personenkreis eingrenzen zu können, der möglicherweise räumlichen Kontakt zu einem Erkrankten hatte. Dadurch kann im Infektionsfall nachvollzogen werden, wo der Infektionsherd seinen Ursprung hatte.
Um den Kontakt während der Essenszeiten zu minimieren hat die EAE Köln drei Kantinen mit jeweils 80 Sitzplätzen. Zwei Kantinen haben mittags zwei Stunden geöffnet. Für jede Kohorte ist eine Kantine für eine Stunde geöffnet. Es werden ca. 30 Minuten für das Mittagessen pro Person einkalkuliert, so dass mittags pro Kantine 320 Personen ihre warme Mahlzeit zu sich nehmen können. Da zwei separate Kantinen im Betrieb sind, können jeden Mittag 640 Personen bewirtschaftet werden. Sobald die Abstandsregeln aufgrund von einer erhöhten Auslastung der EAE Köln nicht mehr einzuhalten sind, wird die dritte Kantine geöffnet. Die in Gruppen organisierten Freizeitangebote wurden aufgrund der Pandemie, bis auf weiteres eingestellt.
Um eine Kohorten übergreifende Gruppenbildung in den Raucherbereichen zu vermeiden, wurde ein weiterer Raucherbereich hinzugefügt, so dass es jetzt für jede Kohorte einen Bereich zum Rauchen gibt.
Im Falle einer Infektion stehen aktuell drei Quarantäne- bzw. Isolierbereiche in der EAE Köln zur Verfügung. Jeder Bereich besteht dabei aus jeweils einem Containersegment, welche voneinander separiert sind und über Schleusen verfügen. Jedes Segment verfügt - analog zu den normalen Bewohnercontainern - jeweils für Frauen und Männer über 5 Duschen und 5 Toiletten. Damit verfügt die EAE Köln aktuell über 120 Betten die für einen Quarantäne-, Verdachts- oder Isolierfall vorgehalten werden. Weitere 20 Betten können bei Bedarf im Schleusenbereich generiert werden, womit es potentiell 140 Quarantäneplätze gibt.
Um die Versorgung von Neugeborenen sicherzustellen ist die Sanitätsstation 24 Stunden besetzt. Von 7 – 23 Uhr ist zusätzlich ein Arzt anwesend. Warmwasser und Babynahrung stehen 24 Stunden zur Verfügung.
Die sanitären Anlagen werden zweimal täglich von einer externen Firma gereinigt. Dies beinhaltet auch die Desinfektion von Handgriffen und Flächen. Darüber hinaus ist auf allen Fluren ein Desinfektionsspender angebracht, der regelmäßig kontrolliert und befüllt wird. Die Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln kontrollieren vor Ort mehrmals täglich, stichprobenartig den Zustand innerhalb der Unterkunft.