Restauriertes Deckengewölbe und neue Orgeltreppe für Altenberger Dom
Ein neuer Glanz erfüllt den Altenberger Dom: Nach dem Rückbau des Gerüsts erstrahlt das imposante Deckengewölbe wieder in seiner vollen Pracht und die majestätische Orgel zeigt sich in all ihrer Erhabenheit. Der frisch renovierte Raum verströmt nach Abschluss aller Arbeiten wieder eine Atmosphäre von tiefer Ruhe und Andacht. Im Auftrag der Bezirksregierung Köln hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) über sieben Monate das Deckengewölbe restauriert und eine neue Wartungstreppe für die Orgel errichten lassen.
Der Bau einer neuen Wartungstreppe zur Domorgel und die umfassende Restaurierung des Deckengewölbes oberhalb der Orgel sind abgeschlossen. Die Maßnahmen tragen wesentlich zur langfristigen Erhaltung und Nutzung des historischen Bauwerks bei, sorgen für eine optische Aufwertung und ermöglichen eine bessere Pflege und Wartung. „Der Beitrag zur Denkmalpflege und zum Erhalt historischer Bauten wie dem Altenberger Dom ist uns sehr wichtig.“, erläutert Michael Neuß, technischer Leiter der zuständigen BLB NRW-Niederlassung Köln. „In Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln setzen wir auf traditionelles Handwerk, um die Bausubstanz zu bewahren und zu sichern.“
Maßarbeit auf engstem Raum
Eine der größten Herausforderungen war zunächst die Konstruktion der neuen Wartungstreppe. Die beengten Platzverhältnisse hinter der Orgel erschwerten den Zugang, sodass im Vorfeld ein detaillierter 3D-Scan des Bereichs durchgeführt wurde. „Erst durch den Scan konnten wir präzise Planungen auf Basis der bestehenden Strukturen vornehmen, da die Bestandspläne unzureichend waren.“, erläutert Manfred Fischer, Projektverantwortlicher des BLB NRW.
In enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln und der Orgelbaufirma Klais hat der BLB NRW verschiedene Treppenvarianten entwickelt, um die beengten Platzverhältnisse optimal zu nutzen. Die Konstruktion der Treppe musste so angepasst werden, dass die Laufbreiten und -längen den beengten Platzverhältnissen entsprechen, gleichzeitig aber ausreichend Kopffreiheit bieten und einen sicheren Zugang zu den Wartungsebenen der Orgel ermöglichen. Eine besondere Herausforderung bestand darin, sicherzustellen, dass die Treppe keinerlei Belastung auf das empfindliche Orgelgehäuse überträgt. Die optimale Lösung war eine normale, aber besonders schmale, relativ steile und dadurch raumsparende Treppenkonstruktion, die die wertvolle Orgel nicht berührt.
Bewahrung historischer Substanz am Deckengewölbe
Bei den Restaurierungsarbeiten am Deckengewölbe oberhalb der Orgel wurde besonderes Augenmerk auf den Erhalt der historischen Substanz gelegt. Zunächst musste loser Putz entfernt werden, um die darunterliegende Struktur des Gewölbes eingehend zu untersuchen. Dabei entdeckte die beauftragte Restauratorin drei verschiedene Putzschichten, die auf frühere Erhaltungsmaßnahmen hinwiesen.
Für die Restaurierung wurden speziell abgestimmte Bausubstanzen verwendet, damit eine langfristige Stabilität des historischen Gewölbes gesichert ist. Vor der Neuverputzung mussten die losen Putzschichten aufwendig abgetragen werden. Im Anschluss wurde das Gewölbe mit einem speziellen Fixiermittel auf Basis von Kaliwasserglas behandelt. Für die Neuverputzung kam ein eigens auf den historischen Bau abgestimmtes Kalk-Sand-Gemisch mit Lehmzusatz zum Einsatz. Mit dieser aufwendigen Restaurierung wurde das Deckengewölbe nicht nur optisch aufgewertet. Es fügt sich auch nahtlos in die historische Struktur des Doms ein und trägt dazu bei, die beeindruckende Atmosphäre dieses einzigartigen Bauwerks für künftige Generationen zu bewahren.
Über den Altenberger Dom
Der Altenberger Dom, auch bekannt als „Bergischer Dom“, ist die Kirche des ehemaligen Klosters Altenberg und entstand ab Mitte des 13. Jahrhunderts in seiner heute erhaltenen Form. Im Zuge der Säkularisation im Jahr 1803 wurde die Abtei aufgelöst, das Inventar versteigert und die Kirche an private Eigentümer verkauft. Nach mehreren Besitzerwechseln und diversen Nutzungen, darunter als Chemiefabrik, ging die Kirchenruine in den Besitz des preußischen Staates über. Dieser finanzierte unter Friedrich Wilhelm III. bis 1847 den Wiederaufbau der Abteikirche. Seit 1857 wird der Altenberger Dom von katholischen und evangelischen Gemeinden gemeinsam als Pfarrkirche genutzt und geht als Rechtsnachfolger des preußischen Staates 1945 in das Eigentum des Landes NRW als sog. „landeseigene Kirche“ über. Die letzte Generalsanierung erfolgte 1994 bis 2006.
Landeseigene Kirchen
Landeseigene Kirchen sind Immobilien, die sich nicht im Eigentum des BLB NRW befinden, jedoch aufgrund von Verpflichtungsabkommen vom Land (als Eigentümer) gepflegt und unterhalten werden müssen. Sind im Bereich dieser Kirchen Baumaßnahmen notwendig, wird der BLB NRW im Auftrag und auf Rechnung der zuständigen Landesoberbehörde tätig. Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Bezirksregierung Köln, ist Eigentümer und Verwalter diverser Kirchen im Regierungsbezirk. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf dem Erhalt, der Bewahrung aber auch in der Nutzbarmachung dieser kulturellen Zeugnisse aus verschiedenen Jahrhunderten.
Über den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW)
Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 4.000 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,3 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,5 Milliarden Euro verantwortet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleistungen umfassen unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und architektonisch hoch komplexen Immobilien. Darüber hinaus plant und realisiert der BLB NRW im Rahmen des Bundesbaus die zivilen und militärischen Baumaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland in Nordrhein-Westfalen. Der BLB NRW beschäftigt mehr als 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an acht Standorten. Weitere Informationen unter www.blb.nrw.de
Bilder
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https://membox.nrw.de/index.php/s/xAimqF73lUj21xy
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