In Nordrhein-Westfalen bewirken anthropogen verursachte Einflüsse großflächige Bodenbewegungen mit Auswirkungen auf den geodätischen Raumbezug.
Nordrhein-Westfalen ist ein Bundesland mit einem hohen Maß an aktueller und historischer Industrialisierung und in Folge großflächig anthropogen beeinflusst. Hier wirken insbesondere der zwischenzeitlich eingestellte Steinkohlenbergbau und der voraussichtlich bis 2030 aktive Braunkohletagebau. Selbst nach Einstellung der Bergbautätigkeiten ist noch über Jahrzehnte mit Bodenbewegungen mit unmittelbaren Auswirkungen auf den geodätischen Raumbezug zu rechnen.
Als Teil des gesetzlichen Auftrags der Landesvermessung werden bereits seit den 1970er Jahren in den durch Bergbautätigkeit geprägten Gebieten die sogenannten Leitnivellements (Präzisionsnivellements) zur Überwachung von Vertikalbewegungen und zur Aktualisierung von Höhen durchgeführt. Dabei werden Bereiche, die von Höhenänderungen besonders betroffen sind, als Bodenbewegungsgebiete ausgewiesen.
In den letzten Jahren gewinnen neue Beobachtungsmethoden an Bedeutung, die ihrerseits einen wichtigen Beitrag zum Monitoring von Bodenbewegungen liefern können. Mit der satellitengestützten Radarinterferometrie, realisiert über die europäischen Sentinel-Satelliten, ist eine weitere Methode zur Ableitung von Bodenbewegungen gegeben. Auf dieser Datengrundlage wurde das Bodenbewegungskataster NRW entwickelt.
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