Bezirksregierungen sind Mittelbehörden im dreistufigen Behördenaufbau in der nordrhein-westfälischen Landesverwaltung.
Bei der Bezirksregierung Köln, werden Verwaltungsaufgaben aus den Geschäftsbereichen aller nordrhein-westfälischen Landesministerien und der Staatskanzlei in einer Behörde zu sammengefasst. Diese Bündelung und die Integration der unterschiedlichsten fachlichen Belange machen die Bezirksregierung zu dem administrativen Dienstleistungszentrum in der Region. Die Bezirksregierung bietet als einheitliche Anlaufstelle Entscheidungen aus einer Hand und damit Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Kommunen.
Die Behörde mit mehreren Standorten, circa 2.000 Mitarbeiter:innen wird von dem Regierungspräsidenten geleitet. Die Bezirksregierung Köln kooperiert auch grenzüberschreitend seit vielen Jahren in der EUREGIO Maas-Rhein mit den belgischen und niederländischen Partnern.
Anwalt unterschiedlicher Interessen
Kommunale Verwaltungen vertreten entsprechend ihren Aufgaben oft unterschiedliche fachliche Standpunkte. Aufgabe der Bezirksregierung ist es, die verschiedenen Interessen aufzugreifen, abzuwägen, neue Lösungsmöglichkeiten und Kompromisse zu entwickeln.
Zum Beispiel müssen bei der Entscheidung über den Standort einer Chemieanlage oder einer Abfallentsorgungsanlage Belange u.a. des Baurechts, des Straßenverkehrs, der Wasserwirtschaft, des Umweltschutzes, der Land- und Forstwirtschaft, das Genehmigungsinteresse des Investors, aber auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Statt einer Vielzahl einzelner Genehmigungen trifft die Bezirksregierung nur eine Entscheidung. Zuvor hat sie Kommunen und Bürger beteiligt, die einzelnen Belange bewertet und gewichtet und nach Möglichkeit auf einen gemeinsamen Nenner gebracht.
Zugleich ist die Bezirksregierung Mittler der kommunalen Interessen gegenüber dem Land. In diesem Rahmen erteilt sie in wichtigen Bereichen Genehmigungen. Sie fördert private und öffentliche Vorhaben, beaufsichtigt Schulen und Kommunen und nimmt Aufgaben auf dem Gebiet des Zivil- und Katastrophenschutzes wahr. Sie bildet damit das Scharnier zwischen den Verwaltungen auf lokaler Ebene und der Landesverwaltung.
Verwaltungsdienstleister in der Region
Die Geschichte der Bezirksregierungen geht bereits zurück auf die Zeit nach dem Wiener Kongress (1814-1815). In der Phase der Neuordnung Preußens richtete man insgesamt 28 Regierungsbezirke ein. Schon damals empfand man die Einrichtung von regionalen Behörden als sehr wichtig. Die Bezirksregierung in Köln nahm im April 1816 ihre Tätigkeit auf. Friedrich Ludwig Christian Graf zu Solms-Laubach (* 29. August 1769 in Büdingen; † 24. Februar 1822 in Köln) war der erste Oberpräsident, Sein Denkmal steht heute vor dem Hauptgebäude der Bezirksregierung.
Die Organisation und Struktur dieser Behörde wurde immer angepasst an die sich ändernden administrativen und politischen Gegebenheiten. So wurden zum Beispiel 1972 die Regierungsbezirke Aachen und Köln vereinigt. Auch mit der jüngsten Verwaltungsstrukturreform des Landes wurden die Bezirksregierungen noch einmal grundlegend geändert. Allein in die Bezirksregierung Köln wurden noch 7 weitere - auch landesweit zuständige - Sonderbehörden integriert. Die Bezirksregierung Köln besteht seitdem aus sechs Abteilungen mit 34 Sachgebieten und verfügt neben mehreren Dienstgebäuden in Köln noch über Außenstellen in Aachen und Bonn.
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