Bezirksregierung
Köln

Förderung für den Strukturwandel im Rheinischen Revier in Höhe von ca. 60 Millionen Euro

Bezirksregierung fördert vier weitere Projekte

10.01.2025

Rund um den Jahreswechsel können sich vier Vorhabenträger über eine Millionenförderung aus den Förderprogrammen für den Strukturwandel im Rheinischen Revier freuen. Gefördert wird die anwendungsbezogene Forschung zur Tiefengeothermie durch die Fraunhofer-Einrichtung IEG (36,54 Mio. Euro), die Umsetzung des Mobility Hub, des S1-Labor und Erweiterung des Start-Up Village der Brainergy Park GmbH (15,1 Mio. Euro), das Projekt FH Aero.Science (1,67 Mio. Euro) und das Projekt „Alsdorf Anna 4.0“ der Stadtwerke Alsdorf (5,38 Mio. Euro).

Umsetzung des Mobility Hub, des S1-Labor und Erweiterung des Start-Up Village der Brainergy Park GmbH

Im Start-Up Village soll das Innovationspotenzial in der Region von Anfang an gefördert werden. Im Vorlauf zum Gründerzentrum mit einer Bauphase bis 2027 soll bereits jetzt die Ansiedlung von Gründern und die Schaffung neuer innovativer und nachhaltiger Arbeitsplätze und Ideen ermöglicht werden. 

Das S1-Labor soll Startups und Gründern im Bereich der Chemie und Verfahrenstechnik (Wasserstofferzeugung, Nutzung, Lagerung und Weiterverarbeitung von z.B. synthetischen Brennstoffen) die notwendige Forschungs- und Erprobungsmöglichkeiten bieten, um eigene produktionsfähige Anlagen aufbauen zu können. 

Bei dem Bau des Mobility Hubs handelt es sich um ein innovatives und zukunftsorientiertes „Parkhaus“ mit Ladestationen für Elektrofahrzeugen sowie Ladestationen für E-Roller/Scooter. Im Fokus steht die Realisierung der Kurzstreckenmobilität und geeignete Ladestationen für autonome Kleinbussysteme (Mover), um eine autoarme Parkinfrastruktur zu realisieren.

Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG

Die geplanten Arbeiten des Fraunhofer IEG in Weisweiler in der Städteregion Aachen dienen der Versorgung des Industriestandortes Deutschland mit Georessourcen und der Entwicklung der dafür benötigen Technologiebausteine. Georessourcen sind Erneuerbare Energie (Geothermie), unterirdischer Raum für die Nutzung (Rohstoffe aus Geofluiden, z.B. Lithium) und Lagerung von Stoffen sowie als Energiespeicher (Wärme).

FH Aero.Science – FH Aachen

Das Planungs- und Bauprojekt der Fachhochschule Aachen am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück verschafft dem Rheinischen Revier mehr Möglichkeiten, die Zukunft der Luftfahrt in nachhaltiger und gebündelter Form sowohl zu erproben, als auch gestalten zu können. Das nach der nun bewilligten Planung entstehende Hangargebäude wird Teil sicht- und spürbarer Verwirklichung der Aviation-Strategie Nordrhein-Westfalens, insbesondere auf dem Gebiet des elektrischen Fliegens, sowie der bundesdeutschen Nachhaltigkeitstrategie im Gesamten.

Alsdorf Anna 4.0 – Stadtwerke Alsdorf

Das Vorhaben knüpft an vorangegangene Maßnahmen an und verwirklicht ein nachhaltiges Energiekonzept zur Kopplung von Gebäuden unterschiedlicher Lastprofile und bauphysikalischer Standards – etwa ein industrieller Altbau inklusive einer Gastronomie, ein städtisches Hallenbad sowie ein Quartier-Mobility-Hub – welches durch unterschiedliche Erzeugungsanlagen für eine moderne Energieversorgung sorgt. Teil des Projekts ist es, der Öffentlichkeit die nachhaltige Energieversorgung zu zeigen und zu erklären.

„Mit der Förderung dieser vier zukunftsweisenden Projekte setzen wir einen wichtigen Schritt für den Strukturwandel im Rheinischen Revier. Sie tragen nicht nur zur nachhaltigen Energiegewinnung und innovativen Technologieentwicklung bei, sondern schaffen auch neue Perspektiven für die Region, die durch den Kohleausstieg vor großen Herausforderungen steht. Die jetzt bewilligten Mittel in Höhe von rund 60 Millionen Euro leisten einen entscheidenden Beitrag dazu, den Transformationsprozess voranzutreiben und die Region als zukunftsfähigen Industriestandort zu stärken.“, so der Kölner Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk

Allgemeine Informationen

Zusammen mit dem Kohleausstieg hat die Bundesregierung das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) beschlossen. Für das Rheinische Revier - also die Städteregion Aachen, die Stadt Mönchengladbach, den Rhein-Kreis Neuss, den Rhein-Erft-Kreis und die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen – wurden hiermit Strukturhilfen von bis zu 14,8 Mrd. Euro bis zum Jahr 2038 bereitgestellt. Diese können eingesetzt werden, um die Tagebaufolgelandschaften zu gestalten, die Städte und Dörfer aufzuwerten und insbesondere, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und so die ganze Region zukunftsfähig zu machen. Die Bewilligungen erfolgen auf Grundlage der Rahmenrichtlinie des Landes. Die Bezirksregierung Köln ist als Bewilligungsbehörde für das gesamte Rheinische Revier zuständig.