Bezirksregierung
Köln

Bestände historischer Luftbilder reichen bis in die Zeit Mitte der Fünfzigerjahre zurück. Anfangs wurden sie nur in Projekten aufgenommen und erst seit 1978 flächendeckend in einem regelmäßigen Turnus erneuert.

Ausschnitt aus einem Luftbild von 2007, Innenstadt Köln

Anfangs wurden Luftbilder nur in abgegrenzten Projekten aufgenommen, seit 1978 wurden sie flächendeckend in einem regelmäßigen Turnus von 6 Jahren hergestellt und erneuert. 1994 wurde der Erneuerungsturnus auf 5 Jahre umgestellt und im Jahr 2006 nochmals auf 3 Jahre verkürzt. Bis 1998 wurden Grauwertbilder aufgenommen, 1999 wurde auf Farbfilm umgestellt.

Seit 1998 erfolgt die Weiterverarbeitung der Luftbilder am Digitalen Bildverarbeitungssystem. Die analogen Luftbilder mussten daher vor der Bearbeitung am photogrammetrischen Präzisionsscanner digitalisiert werden. Aus der eingestellten Pixelgröße von 25 µm und dem Bildflugmaßstab von 1 : 13 000 ergab sich dabei eine Bodenauflösung (Ground Sample Distance (GSD)) von ca. 30 cm pro Pixel.

Im Jahr 2008 wurde im Bildflug auf einen Bildmaßstab von 1 : 8 000 umgestellt, um den innerhalb der AdV vereinbarten Standard einer GSD von 20 cm zu erreichen. Auf Grund der zunehmenden Nachfrage auf Landes- und Kommunalebene nach höher aufgelösten Bildinformationen wurde mit dem Bildflug 2014 vollständig auf eine GSD von 10 cm umgestellt. Vereinzelt liegen auch in kommunalen Kooperationsgebieten der Bildflugjahre 2007 bis 2013 DLB mit der höheren Auflösung vor.

Da die Bilder so aufgenommen wurden, dass sie sich in Flugrichtung jeweils um mind. 60% und zum Streifennachbarn um mind. 30% überdecken, sind im Überdeckungsbereich der Einzelbilder eine stereoskopische Betrachtung und damit eine dreidimensionale Ausmessung möglich. Mit dem Bildflug 2017 wurde die Längsüberdeckung auf 80% erhöht.

Luftbilder sind nicht georeferenziert. Erst unter Hinzunahme ihrer Orientierungsparameter können sie photogrammetrisch mit Georeferenz ausgewertet werden. So genannte Orientierte Luftbilder sind erst seit dem Bildflugjahr 2004 verfügbar, die vor diesem Zeitpunkt ermittelten Orientierungsparameter wurden nicht gespeichert.

Nur ein Teil der analogen Luftbilder aus der Zeit bis 2008 ist auch als DLB verfügbar. Erst seit dem Bildflugjahr 2006 werden nicht nur die Rollfilme sondern auch die durch deren Digitalisierung entstandenen Daten in der Landesluftbildsammlung archiviert. Im Laufe der kommenden Jahre sollen im Rahmen verfügbarer Kapazitäten die noch nicht digital vorliegenden Filmbestände gescannt werden. Seit 2007 mit Digitalkameras aufgenommene Luftbilder liegen ausschließlich als DLB vor.

Nutzungsmöglichkeiten

  • Planungsgrundlage (z. B. im Straßenbau, im Umweltschutz und in der Land- und Forstwirtschaft)
  • Beweissicherung im Schadensfall (z. B. bei Naturereignissen)
  • bodenkundliche Erhebungen
  • archäologische Untersuchungen
  • Altlastenermittlung
  • Dokumentation einer Zeitreihe oder
  • für stereoskopische Auswertungen und 3D-Messungen

Produktangebot

In der Landesluftbildsammlung kann auf einen Bestand historischer Luftbilder zugegriffen werden, der flächendeckend bis ins Jahr 1978 und vereinzelt sogar bis 1954 zurückgeht. Eine Übersicht über die wesentlichen Bestände gibt der Bildflugnachweis (siehe unter Empfehlungen).

Orientierungsparameter der Luftbilder sind für alle Bildflugergebnisse seit 2004 verfügbar.

Projektfiles der trimble-/inpho-Software der Arbeitsgebiete können bereitgestellt werden.

bis zum Bildflugjahr 2016 einschließlich:

  • Lage / Lageangabe: ETRS89/UTM32 (EPSG 25832)
  • Höhe / Höhenangabe: DHHN92/NHN (EPSG 5783)

ab dem Bildflugjahr 2017 einschließlich:

  • Lage / Lageangabe: ETRS89/UTM32 (EPSG 25832)
  • Höhe / Höhenangabe: DHHN2016 (EPSG 7837)

Der Fortführungsturnus hat sich im Laufe der Jahre mehrfach verkürzt:

  • bis 1977 nur Aufnahmen in räumlich abgegrenzten Projekten
  • 1978 – 1993 6-Jahresturnus
  • 1994 – 2005 5-Jahresturnus
  • 2006 – 2019 3-Jahresturnus
  • ab 2020 2-Jahresturnus

DLB mit einer GSD von 10 cm (ab 2014):

  • Erhebungsstandard seit 2014, vereinzelte Kooperationsprojekte zwischen 2007 und 2013
  • Bodenauflösung 10 cm pro Pixel (GSD 10 cm)
  • Vegetationszustand möglichst unbelaubt, seit 2014 alternierend unbelaubt/belaubt
  • Farbluftbild (RGB) seit dem Bildflugjahr 2011 auch Nahes Infrarot als 4. Farbkanal (RGBI)
  • Farbtiefe 8 Bit pro Kanal

DLB mit einer GSD von 20 cm (2008 – 2013):

  • Bodenauflösung 20 cm pro Pixel (GSD 20 cm)
  • Vegetationszustand vollbelaubt
  • Farbluftbild (RGB) seit dem Bildflugjahr 2010 auch Nahes Infrarot als 4. Farbkanal (RGBI)
  • Farbtiefe 8 Bit pro Kanal

LB30/DLB mit einer GSD von 30 cm (bis 2007) :

  • Bodenauflösung 30 cm pro Pixel (GSD 30 cm)
  • Vegetationszustand vollbelaubt
  • Grauwertluftbild bis Bildflugjahr 1998, Farbluftbild (RGB) seit dem Bildflugjahr 1999
  • Farbtiefe 8 Bit pro Kanal

Bereitstellung

Im Einzelfall kann auf Antrag eine individuelle Selektion der digitalen Daten durch eine Fachkraft erfolgen. Die Aushändigung oder Übersendung der Geobasisdaten erfolgt auf Grundlage der in unserem Hause verwendeten Austauschverfahren. Diese Amtshandlung ist gebührenpflichtig (Zeitaufwand).

Konditionen

Historische Luftbilder sind nicht über Online-Verfahren verfügbar.

Die Bereitstellung eines digitalen Datensatzes wird gemäß Tarifstelle 3.2.5 der Anlage Kostentarif zur VermWertKostO NRW i. V. m. § 2 Abs. 7 nach Zeitgebühr abgerechnet.

  • Zeitgebühr: 25,- Euro je angefangener Arbeitsviertelstunde