Bezirksregierung
Köln

Regionalrat Köln beschließt wegweisenden Regionalplan für den Regierungsbezirk

Einheitlicher Plan für 99 Kommunen schafft Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung der Region

11.07.2025

Der Regionalrat Köln hat heute mit großer Mehrheit den neuen Regionalplan für den gesamten Regierungsbezirk Köln beschlossen. Damit ist ein bedeutender Meilenstein für die räumliche Entwicklung in einer der dynamischsten Regionen Nordrhein-Westfalens erreicht. Erstmalig schafft nun ein einheitlicher Gesamtplan die Grundlage für die räumliche Entwicklung aller 99 Kommunen im Regierungsbezirk.

Der neue Regionalplan Köln ist das zentrale Instrument zur Steuerung der unterschiedlichen Raumansprüche. Er bringt die verschiedenen Anforderungen von Kommunen, Fachplanungen und landesplanerischen Vorgaben in Einklang und legt die planerischen Leitlinien für die kommenden Jahrzehnte fest. Der Plan bildet damit die verbindliche Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung von Siedlungs- und Wirtschaftsflächen, Freiräumen und Infrastrukturen.

„Mit diesem Plan geben wir der Region eine zukunftsfeste, abgestimmte Perspektive für mehr Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke und den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, erklärt Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk.

Der neue Regionalplan fasst die bisherigen räumlichen Teilpläne Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie den sachlichen Teilplan „Vorbeugender Hochwasserschutz“ in einem integrativen Planwerk zusammen. 

Neben der Stärkung attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandorte setzt der Plan klare Akzente im Klima- und Freiraumschutz. Er schafft die Grundlage für die Kommunen, um auf die großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte wie die Auswirkungen des demografischen Wandels planerisch reagieren zu können.  Als strategischer Baustein trägt er zu einer erfolgreichen Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier bei. Hierzu bieten insbesondere die Transformationsstandorte das Potential für innovative Industrie- und Gewerbeansiedlungen.

Ein zentrales Merkmal des mehrjährigen Erarbeitungsprozesses war die breite Beteiligung: Schon vor Beginn der formellen Verfahrensschritte im Jahr 2019 wurden Fachbehörden, Städte und Gemeinden sowie die Öffentlichkeit in mehreren Beteiligungsphasen eingebunden. Weit über 8.000 Stellungnahmen wurden ausgewertet und flossen in die Überarbeitung des Planentwurfs ein.

„Für den Regionalrat ist der Konsens mit den Kommunen von besonderer Bedeutung“, betont der Regionalratsvorsitzende Rainer Deppe. „Uns war wichtig, mit dem Plan die Entwicklung der 99 Städte und Gemeinden nicht zu behindern, sondern zeitgemäß zu fördern. Angesichts des hohen Zuzugs in den Regierungsbezirk - seit Beginn der Planung vor 10 Jahren wuchs die Bevölkerung um 125.000 Einwohner; dies entspricht 2,9% - müssen ausreichend Wohnungen entstehen können. Der Wohnungsbau scheitert auf jeden Fall nicht am Regionalplan.“

„Zudem sind wir froh, dass es gelungen ist, für die gute Entwicklung des wirtschaftlich bedeutendsten Landesteils zusätzliche Gewerbe- und Industrieflächen auszuweisen. Parallel dazu stärkt der Regionalplan den Biotopverbund, sichert Freiluftschneisen und verbessert den Hochwasserschutz. Angesichts der knappen, nicht vermehrbaren Fläche ist dies nur durch die intelligente Mehrfachnutzung von Flächen (z.B. Flussauen) zu verschiedenen Zwecken und überlagernde Ausweisungen zu bewerkstelligen.“, so Rainer Deppe.

Mit dem heutigen Feststellungsbeschluss des Regionalrates endet der formelle Aufstellungsprozess. Im nächsten Schritt wird der Plan dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen zur abschließenden Rechtsprüfung vorgelegt, bevor er dann endgültig in Kraft tritt.