Bezirksregierung
Köln

1795 – 1813: Topographische Karte von Westphalen 1 : 86 400; Le Coq

Die „Topographische Karte von Westphalen“ in 20 Sektionen wurde ab 1795 unter der Leitung des preußischen Generalmajors von Le Coq hergestellt.

Topographische Karte von Westphalen 1 : 86 400; Le Coq, Ausschnitt Köln

Das heutige Land Nordrhein-Westfalen gliederte sich bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege in eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Territorien. Eine geschlossene topographische Landesvermessung gab es daher nicht.

Erst im Jahr 1795 begann unter dem Einfluss der französischen Revolution eine erste systematische Landesvermessung unseres Gebietes. Der preußische Generalmajor Carl Ludwig von Le Coq leitete nach dem „Frieden von Basel“ (1795) als Chef der preußischen Observationsarmee die Arbeiten zur Herstellung der „Topographischen Karte von Westphalen“ in 20 Sektionen. Als Vorbild diente ihm die in Frankreich bereits existierende Cassinische "Carte Géométrique de la France 1 : 86 400".

Das Gebiet der „Topographischen Karte von Westphalen“ erstreckte sich über den Bereich des damaligen Herzogtums Westphalen bis hin zu den Ostfriesischen Inseln, die in dieser Zeit andere Landflächen als heute hatten. Aus zeitlichen Gründen war es Generalmajor Le Coq aber nicht möglich, dieses große Gebiet neu aufzunehmen. Er legte daher mit seinen Offizieren ein Dreiecksnetz über die gesamte Region und bestimmte die Lage von etwa 1 000 Punkten, wobei die Lagegenauigkeit dieser Punkte nach seinen Angaben etwa 100 m in jeder Richtung betrug. In dieses Netz passte er alle vorhandenen Karten der verschiedensten Art ein und ergänzte fehlende Teile flüchtig. Die örtlichen Arbeiten waren im Wesentlichen 1805 abgeschlossen.

Von 1805-1813 wurde das Kartenwerk im Maßstab 1 : 86 400 in Kupfer gestochen. Neben weiten Teilen Nordwestdeutschlands wird fast der gesamte Landesteil Westfalen und das Gebiet des rechten Niederrheins dargestellt.

Das Kartenwerk besteht aus 20 Sektionen (Kartenblättern) sowie einem Titelblatt und einer Blattübersicht mit Zeichenerklärung. Die Blätter haben ein Kartenbildformat von ca. 90x56 cm; die Sektion XI hat ein Kartenbildformat von 63x60 cm.

Eine Übersichtskarte zum Kartenwerk (Maßstab ca. 1 : 560 000) wurde von C.F.Klöden (1786-1856) erstmals 1815 mit dem Titel "Das nordwestliche Deutschland" bzw. "Generalblatt zu der vom Generalmajor v. Lecoq in 22 Blättern herausgegebenen großen Karte von Westphalen" veröffentlicht.

Nutzungsmöglichkeiten

  • Dokumentation einer Zeitreihe / Stadtentwicklung
  • Umweltschutz / Renaturierung
  • Archäologische Untersuchungen
  • Ahnenforschung

Produktangebot

WMS NW Blattschnitte der Historischen Karten vor 1912

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Neben weiten Teilen Nordwestdeutschlands wird fast der gesamte Landesteil Westfalen und das Gebiet des rechten Niederrheins dargestellt.

Das Kartenwerk umfasst insgesamt 264 Kartenblätter. Die nördlich angrenzenden Kartenblätter der HK 25 TM werden vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) vertrieben.

  • 20 Kartenblätter
  • Titelblatt
  • Blattübersicht mit Zeichenerklärung
  • Übersichtskarte von C.F. Klöden

schwarz/weiß

Bereitstellung

WMS

  • Blattschnitte der Historischen Karten vor 1912: https://www.wms.nrw.de/geobasis/wms_nw_hist_blattschnitte

Im Einzelfall kann auf Antrag eine individuelle Selektion der digitalen Daten durch eine Fachkraft erfolgen. Die Aushändigung oder Übersendung der Geobasisdaten erfolgt auf Grundlage der in unserem Hause verwendeten Austauschverfahren. Diese Amtshandlung ist gebührenpflichtig (Zeitaufwand).

Konditionen

Die Topographische Karte von Westphalen 1 : 86 400 ist derzeit nicht über Online-Verfahren verfügbar.

Die Bereitstellung eines digitalen Datensatzes wird gemäß Tarifstelle 3.2.5 der Anlage Kostentarif zur VermWertKostO NRW i. V. m. § 2 Abs. 7 nach Zeitgebühr abgerechnet.

  • Zeitgebühr: 25,- Euro je angefangener Arbeitsviertelstunde