Bezirksregierung
Köln

Mehrsprachiges Lernen in der Primarstufe

Bilinguales Lernen, KOALA- Kooridiertes Mehrsprachiges Lernen und Gelebte Mehrsprachigkeit sind drei Konzepte, die im Regierungsbezirk Köln die Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler mit dem Regelunterricht verzahnen.

Die Förderung der deutschen Sprache und die Einbeziehung der Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler sind seit vielen Jahren eines der zentralen Ziele der Schulbehörden, Politik und Verwaltung. Zum regulären Herkunftssprachlichen Unterricht wird in mehreren Schulen der Primarstufe dieser mit dem Regelunterricht systematisch verzahnt. Dies erfolgt auf der Grundlage von zwei Konzepten: KOALA - Koordiniertes Lernen und Bilinguales Lernen. Darüber hinaus werden an zahlreichen Schulen der Primarstufe die Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler durch das Konzept „Gelebte Mehrsprachigkeit“ temporär in den Regelunterricht integriert.

Bilinguales Lernen

Grundschulen mit einem bilingualen Schulkonzept verfügen über einen Zweig, in dem die Schülerinnen und Schüler in der deutschen sowie in einer weiteren Sprache unterrichtet werden. Auch andere Fächer werden zum Teil im Team bilingual unterrichtet. Im Regierungsbezirk Köln wird dieses Konzept in folgenden Sprachkombinationen durchgeführt: deutsch-englisch, deutsch-französisch, deutsch-italienisch, deutsch-spanisch, deutsch-türkisch.

Gelebte Mehrsprachigkeit

Dieses didaktische Konzept beinhaltet Prinzipien und Methoden zur Einbindung der in den Klassen gesprochenen Herkunftssprachen im Regelunterricht. Die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler in ihren Herkunftssprachen können temporär genutzt werden, um auf der Metaebene über sprachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu reflektieren. Es werden auch Tipps für die Unterstützung und die Einbeziehung der Erziehungsberechtigten berücksichtigt.

KOALA - Koordiniertes Mehrsprachiges Lernen

KOALA - Koordiniertes Mehrsprachiges Lernen ist die inhaltliche und methodische Koordination des Regelunterrichts und des Herkunftssprachlichen Unterrichts. Grundlegend ist, dass Lehrkräfte des Regelunterrichts im Tandem mit Lehrkräften des herkunftssprachlichen Unterrichts zusammenarbeiten.

Kernidee des Konzeptes ist die Deutschkenntnisse der Schülerinnen und Schüler weiterzuentwickeln sowie die Familiensprache zu erhalten und auszubauen. Die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler wird im Unterricht mit eingebunden und als Ressource verstanden; die sprachliche kontrastive Arbeit steht im Zentrum. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen herausgestellt. Dieser sprachkontrastive Vergleich unterstützt eine mehrsprachige Entwicklung und ein metasprachliches Bewusstsein und regt Schülerinnen und Schüler an, über ihre vorhandene Mehrsprachigkeit oder ihre Beziehung zur deutschen Sprache zu reflektieren und dies im Unterricht zu thematisieren. Sie lernen einen bewussten Umgang mit der Sprache, ihre Sprachlernstrategien werden erweitert und ihr Interesse am Sprachenlernen wächst. Dem interkulturellen Lernen kommt dabei eine wesentliche Rolle zu.